Einige persönliche Worte zu meiner Ausbildungsphilosophie findet ihr hier.

 

 Hey vorab ......ich liebe es zu unterrichten, ich liebe es auch mit den Pferden zu arbeiten......in der Kombi .....meine Berufung ;)

 

Mit 14 habe ich angefangen zu unterrichten. Als Vorbilder dienten all meine Trainer und Ausbilder mit denen ich in meiner 50-jährigen Reitzeit trainiert habe. Darunter auch einige bekannte wie Herbert Rehbein, der 2. Bundestrainer Siegfried Peilicke.....von ihnen habe ich viel gelernt, nicht nur beim Unterricht sondern vor allem beim zuschauen. Beim Unterricht kam oft nicht das rüber, was ich als "Bild" bekommen habe, wenn der Meister selbst geritten ist. Heute weiß ich, dass vor allem die Bilder, die Art mit dem Pferd zu sein mich jeweils sehr geprägt haben. Wenn ich mir heute Bilder anschaue, erkenne ich anhand meines Sitzes den jeweiligen Ausbilder dahinter.....

Meine Unterrichtsstil hat sich im Laufe meiner Entwicklung immer wieder weiter entwickelt. Meine Schüler, meine Trainer, meine tollen Pferde, meine Turnierzeit, meine Zusatzausbildungen....all das hat mich geprägt und weiter wachsen lassen...

 

Besonders hervorheben möchte ich auch Johannes Feldmer aus Bayern. Mit ihm habe ich Anfang von Corona angefangen zu arbeiten. Seine lockere und klare Art mit dem Pferd zu sein, seine Art das Pferd wertfrei zu sehen, habe ich in der Form zuvor noch nie gesehen.  Sein Bild mit dem Pferd zu sein.....sehr klar und trotzdem total locker... Vor allem seine Freude wenn das Pferd was verstanden bzw. umsetzen konnte hat mich besonders begeistert.....;)

Seine Lehrmeister waren noch die "Alten Meister" z.B. Norbert Tschautscher ehemaliger 1. Oberbereiter der Wiener Hofreitschule, und Fritz Tempelmann, deutscher Reitmeister und einer der größten Ausbilder Deutschlands.

 

Hans Feldmers Botschaft, sein Unterricht unterschied sich ganz deutlich von allem was ich bisher erleben durfte.Wir fangen vorne an....hast du keine lockeren Schultern kann dein Pferd nicht durch den Körper gehen! Tempo raus ....lockere Schultern rein.....oder so! Praktisch hieß das, wir reiten Schritt.....und dann noch mehr Schritt....und dann können wir anfangen Schritt zu reiten.

Seitwärts hieß nicht an Beine kreuzen denken, sondern nach vorne schauen und dem Pferd helfen gerade zu werden.....Eigentlich wollte ich an den Tempiwechseln arbeiten.....

So ging das 3 Tage....am 4. Tag meinte er " heute wird dein Pferd das erste Mal von ganz allein piaffieren" .....ja so war das dann natürlich auch.....ganz leicht und locker, so als hätte er sein Leben lang nix anderes gemacht...mein Eddy;)

 

Ja so kam Stück für Stück ein großes Umdenken in mein Reiten und meinen Unterricht....da mussten alle durch. Mein Kopf, meine Schüler und natürlich meine Pferd.....;)

Das hat 2 Jahre gebraucht um das Gelernte von Bayern mit nach Hause zu nehmen und zu meinem eigenen zu machen......

Der große Durchbruch kam mit meiner Ausbildung 2023 mit Stefan Stammer "Reitausbildung mit Biomechanik nach Stammer Kinetic". Mit dem Konzept des Zahnradmodels....( da waren sie wieder die lockeren Schultern) der Biomechanik, wurde rund für mich.

Hierzu gab es theoretische und praktische Einheiten am Boden im Sattel und beim Longieren.... super krass, wie die Pferde sich in der jeweiligen Einheit veränderten.

Bereits im Stehen, beim Hals fallen lassen und aufspannen, konnte man sehen wie die Pferde auf das Aufspannen reagieren (Buchempfehlung "Pferd in positiver Körperspannung"). Auch in der Bewegung sehr auffällig, vor allem bei sehr unruhigen Pferden. Man konnte zu sehen, wie der ganze Körper sich verändert,.... die Atmung und vor allem die Augen der Pferde.

Der zweite große Durchbruch....Wertfreier Raum kam dann in Form eines zweibeinigen Saarlandes Stefan Valentin. Gearbeitet haben wir mit verschiedenen Pferden mit unterschiedlichen Themen. Vom dreijährigen Grünschnabel bis zum total gestörten Pferd war alles dabei. Eins war immer gleich, egal wie unsicher oder wie groß der Stress beim jeweiligen Pferd war ......Stefans Ruhe!

Mit seiner ganz speziellen saarländische Art ;) mit dem Pferd zu kommunizieren.Er nannte es Wertfreier Raum. Wir arbeiten mit dem, was das Pferd zeigt. Wenn du so arbeitest, kann dein Pferd dich nicht enttäuschen so gibt es nichts, was das Pferd falsch machen kann. Es gibt immer nur Klarheit und Freude.... so sein Credo ......klang ja erst mal einfach, in der Praxis oftmals schwierig vor allem mit dem eigenen Pferd. 

Erkenntnis heute: Für jeden der sich aufmacht diesen Weg zu gehen ist die Hälfte der Strecke bereits gemacht. Für die zweite Hälfte braucht ein bisschen Klarheit, eine fette Portion Liebe zum Pferd, drei Grundübungen. Der Rest ist Übungssache.....

Mit einfachen Übungen zu mehr Klarheit und Sicherheit für beide Seiten. Reiter und Pferd in Verbundenheit, mehr in innerer und äußerer Balance... in diesem Rahmen ist für mich ein neuer Unterricht entstanden.

Schritt, Trab, Galopp, Zirkel ganze Bahn, gerade sitzen,Hände aufrecht, Parade am äußeren Zügel, treiben am inneren Schenkel....am besten alles Gleichzeitig ist heute Geschichte!

Klappt...... klappt nicht auch .....fast. ;)

Training hat begonnen, individuell je nach Mensch und Pferd, nachdem was es gerade braucht. So kann jeder im Training sein eigenes Tempo finden. Dadurch entsteht Sicherheit. Hindernisse , Ängste, die mit aufs Pferd genommen werden, können aufgelöst werden.  

Der Rest kommt Schritt für Schritt.....weniger perfekt .......weniger im Wollen und Müssen für Irgendwas oder Irgend wen und schon gar nicht für den Reitlehrer!!!

Dafür viel mehr in der Freude mit sich und seinem Pferd.....einfach im SEIN ;)

So, jetzt bin ich ziemlich durch mit dem, was ich mit euch teilen wollte, was ich mich geprägt und in inspiert hat für meine Arbeit...meinen Unterricht.

Eine Riesendankeschön an Hans Feldmer, der Anfang meines neuen besseren Ichs........Danke an beide Stefans, die voller Freude und Überzeugung, ihr Wissen in die Pferdewelt geben......Danke auch an alle die Anderen da draußen, die uns Mut machen unsere Pferdewelt  achtsam und voller Freude zu leben.

 

Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen mitnehmen, in mein Leben, meine Berufung, wo ich herkomme, warum Biomechanik, Wertfreier Raum, Mentalcoaching so Einzug in meine Arbeit gehalten hat.

 

So jetzt reicht's mit dem Schreiben ;) ich freu mich auf euch....eure Pferde....eure Geschichten......

 

 

 

 

                                                          Verbindung Mensch & Pferd

 

Warum ich als passionierte Dressurreiterin mittlerweile gerne am Boden beginne und nicht auf dem Pferd. Hier eine Frage deren Antwort sehr einfach ist........

Was brauchst du  für ein gutes reiten?

Die Antwort ist für mich eine gute Verbindung und Connection mit dem Pferd.

 

Wie ist es bei dir, wenn du mit deinem Pferd in die Halle, Platz, Gelände oder aufs Turnier  gehst? Schaut das Pferd nach dir? Oder schaust du nach deinem Pferd?

 

Was siehst du, wenn du am Boden anfängst?

  •  Körpersprache vom Pferd
  •  Pferd sieht meine Körpersprache.
  •  du siehst wie dein Pferd sich bewegt, ob es im außen ist oder dir zuhört

Was du am Boden neu entwickeln kannst

  •  Energy
  •  Pause
  •  der Anfang von etwas   ;)                       

                                                                  hier entsteht Raum eine gemeinsame Sprache zu kreieren offen und klar 

 

Feine Kommunikation nicht nur im Sattel, sondern auch am Boden, am Putzplatz, beim Führen, auf der Koppel........einfach Pferde die dir gerne folgen, da sie auch einen Benefit aus der Beziehung mit dem Mensch ziehen. Mit einfachen Übungen, ohne viel Chi-Chi, zu mehr Verbindung, Klarheit und Sicherheit für beide Seiten.

 

Was benötigst du damit beim Reiten eine gute Verbindung / Connection zwischen dir und deinem Pferd besteht?

  •                  Der Mensch geht in der Führungsposition  Pferd hört zu“.

Für viele ist dieser Schritt.....in die Führung gehen nicht leicht. Schließlich hat man sein Pferd ja lieb! Man möchte es nicht dominieren sondern einfach eine gute Zeit haben. Hier hilft es zu verstehen was ein Pferd braucht um sich sicher zu fühlen. Was entsteht fürs Pferd wenn der Mensch die Führung übernimmt.

 

Pferd lernt sich mit dem Mensch in seinem Raum/Distanz gut zu fühlen.     - Sicherheit

Pferd lernt für sich die richtigen Entscheidungen zu treffen                          - Impulskontrolle

Pferd lernt in der Pause sich zu entspannen                                                 - entspannt zu Atmen

Pferd lernt seinen Körper, Vorder- und Hinterbeine bewusst zu bewegen    - gutes Körpergefühl 

 

Hier entsteht ein großer Benefit fürs Pferd …..für die Mensch-Pferd Beziehung. Eine perfekte Voraussetzung fürs Reiten im besten Sinne ;)

 

Sobald das Pferd mir zuhören kann schau ich nach den körperlichen Gegebenheiten. Die meisten Probleme unterm Sattel können vermieden werden, wenn wir uns die Pferde am Boden in der Bewegung anschauen.

Hier kann jeder (im Sinne der Biomechanik) lernen, sein Pferd wertfrei zu Sehen.

Sehen was es braucht, bzw. was noch entwickelt werden muss, damit unterm Sattel die gewünschten Ziele, mit Leichtigkeit und Freude, erreicht werden können.